Mai - News (2016)

Die Igel - Auswilderungen sind im vollen Gange. Bei wunderschönem Frühlingswetter werden die Tiere in naturnahen Gärten freigelassen.

Auch für die Fledermäuse kommt endlich der langersehnte Abend der Auswilderung. Beide werden an ihre Fundorte zurück gebracht und fliegen sofort davon.

Eine junge Dorngrasmücke wird verletzt aufgefunden. Da Katzenkontakt nicht ausgeschlossen werden kann, wird sie antibiotisch versorgt und bezieht eine Stoffvoliere im Tierzimmer.

In einem Dorf Nähe Bützow wird ein Marderjungtier auf dem Rasen gefunden. Die Finderin ist sehr bemüht und versorgt das Kleine. Da bekannt ist, dass auf dem Hausdach die Marderfamilie wohnt, versucht die Frau am Abend eine Rückführung zur Mutter. In einen Korb, der gut ausgepolstert wird, legt sie das Jungtier hinein und stellt es auf den Weg, den der Marder jeden Tag entlangläuft. Leider ohne Erfolg. Das Kleine wird nicht abgeholt. Nun muss eine künstliche Aufzucht versucht werden. Die Finderin übernimmt diese Herausforderung. Wir stehen im engen Kontakt.

April - News (2016)

in einer meiner Igel- Pflegestellen erwacht ein Igel, läuft unruhig umher und mag weder fressen noch weiterschlafen. Anfang April wird das kleine Weibchen gebracht und erhält eine warme Box im Tierzimmer. Bald erholt sie sich und auch der Appetit kehrt zurück. Ende des Monats bezieht sie wieder ihr Gehege in der Pflegestelle, von dem sie dann später auch ausgewildert werden kann.

Am 10. April erhalte ich am späten Nachmittag einen Anruf. Eine Frau habe einen apathisch wirkenden Igel in ihrem Garten entdeckt. Da sie mich telefonisch vorher nicht erreichen konnte, setzte sie das Tier in einen Karton, um ihn im Tierheim abzugeben. Doch das Tierheim hatte bereits geschlosssen. Also stellte sie den Karton einfach vor das große Tor und fuhr davon. Als man Stunden später nach dem Karton suchte, war dieser samt Igel verschwunden. Niemand weiß, was aus dem Tier geworden ist.

Mitte des Monats wildere ich die ersten beiden Igel aus. Beide leiden an Hospitalismus und rennen wie aufgezogen am Gitter der Gehege entlang. Auch wenn es noch etwas früh im Jahr ist, einige Igel noch Winterschlaf halten -diese beiden Tiere müssen frei gelassen werden. Beide werden an den Auswilderungsstellen mit Futter versorgt und bekommen ihr gewohntes Schlafhaus mit.

Zum Ende des Monats werden 2 entkräftete Igel aufgenommen. Ein Tier hat eine frische Bissverletzung und blutet leicht aus einer Wunde. Zum Glück ist diese nicht sehr tief. Nach medizinischer Versorgung erholt sich das junge Weibchen schnell. Auch der andere Igel, ein Männchen, kommt nach einigen Tagen und großen Portionen Futter wieder zu Kräften.

Bei einem Spaziergang läuft einem älteren Herrn ein kleines Eichhörnchen hinterher, welches sich mit letzter Kraft zu seinem Hund schleppt und am Fell festhält. zum Glück für das Hörnchen ist der Hund sehr brav und umgänglich. Der Herr bemüht sich um Hilfe für das Tierchen und wird bei verschiedenen Stellen abgewiesen. Irgendwann erhält er die Telefonnummer unserer Station. Nun bewohnt das Eichhörnchenmädchen die Zimmervoliere und kann sich von den Stapazen erholen. Auch ein Atemwegsinfekt muss auskuriert werden.

März - News (2016)

Anfang März findet wieder ein Seminar zum Igel- und Wildtierschutz im Bildungszentrum Barth statt. Die vorwiegend jungen Teilnehmer sind sehr interessiert und es entwickeln sich spannende Diskussionen.

Zum Ende des Monats erwachen beide Fledermäuse, die in der Station überwinterten. Zum Flugtraining beziehen sie nun ein großes Hundezelt. Sie fressen eigenständig. Bis zur Auswilderung wird allerdings noch etwas Zeit vergehen.

Fast alle Igel befinden sich noch im Winterschlaf.

Februar- News (2016)

In Ribnitz-Damgarten finden Leute Anfang des Monats ein Amselmännchen in ihrer Wohnung. Der Vogel ist flugunfähig, fast alle Schwanzfedern fehlen und auch der Ernährungszustand ist denkbar schlecht. Als die Finder den Vogel bringen, wird eine ältere Verletzung unter einem Flügel festgestellt. Hier liegt die Vermutung nahe, dass die Amsel schon Tage vorher von einem Beutegreifer attackiert wurde. Trotz medikamentöser Versorgung stirbt das Amselmännchen einige Tage später.

Ein winziges Feldhäschen wird mitten in einem Wohngebiet schutzlos auf einer Terrasse gefunden. Vermutlich ist es bereits einige Zeit von der Mutter getrennt, denn es ist sehr unterernährt und schwach. Leider stirbt der kleine Feldhase kurze Zeit später.

Die Temperaturen sind Mitte Februar wieder im Plusbereich. Einige Igel erwachen und sind sehr unruhig. An eine Auswilderung ist natürlich noch nicht zu denken.

Jahresrückblick 2015

Liebe Tierfreunde!
Auf Grund der Vielzahl der aufgenommenen Wildtiere in der Pflegestation ist leider die regelmäßige Berichterstattung in den “News” untergegangen. Daher gibt es nun einen kurzen Jahresrückblick:

Das Wildtier-Jahr 2015 war ereignisreich, aufregend und vor allem sehr anstrengend, ein Ausnahmejahr. So viele Wildtiere mussten aufgenommen werden, so viele wie in keinem anderen Jahr zuvor. Feldhasen, Eichhörnchen, Steinmarder, Fledermäuse und vor allem sehr viele Vögel. Erstmalig 2 Waldkäuze, 5 Stockenten, außerdem die verschiedensten Singvogelarten, darunter 50 Schwalben und 9 Mauersegler.
Die vielen unterschiedlichen Tierarten gleichzeitig zu versorgen, war nicht leicht. Pflege und Fütterung mussten auf die verschiedenen Bedürfnisse angepaßt werden und auch die Auswilderung war in einigen Fällen problematisch bzw. sehr zeitintensiv.
Erst zum Ende des Sommers ließ die Flut der “anderen” Wildtiere nach - und dann kamen die Igel. Bis zum Jahresende
wurden 82 Igel in der Station betreut. Leider waren wieder sehr viele verwaiste Säuglinge dabei. Ein Teil der Igel konnte noch im Herbst ausgewildert werden. Einige werden jetzt in Pflegestellen betreut und 26 überwintern in der Station. Auf Grund der sehr milden Witterung konnten die wenigsten Igel winterschlafen, so dass bis in die Weihnachtszeit fast alle Tiere wach waren und versorgt werden mussten. Erst der Wintereinbruch zum Jahresende führte dazu, dass die Igel endlich in den Winterschlaf gehen konnten.

 

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