Erste Hilfe
Erste Hilfe für Igel
Wenn Sie einen in Not geratenen Igel gefunden haben, überprüfen Sie bitte seinen Gesundheitszustand:
Bei Verletzungen bitte umgehend einen Tierarzt aufsuchen!
Bei Schwäche/ Apathie den Igel warm halten! (Unterbringung bei Zimmertemperatur, ev. zusätzlich Wärmflasche, Körnerkissen, Snugglesafe, bitte kein Heizkissen verwenden)
Auch hier bitte den Rat eines erfahrenen Tierarztes einholen und sich mit einer Igelstation in Verbindung setzen.
Verwaiste Igelsäuglinge
Findet man sehr junge Igelbabys (mit geschlossenen Augen) außerhalb des Nestes, ist immer Gefahr im Verzug! Diese Tiere bitte sofort aufnehmen! Igelbabys benötigen Wärme und geeignete Aufzuchtmilch.
Notversorgung: Wärmflasche mit handwarmem Wasser füllen, mit Handtuch umwickeln, Igelbabys darauflegen und mit einem weiteren Handtuch zudecken. Ev. Fencheltee anbieten (Mit Pipette äußerst vorsichtig wenige Tropfen einflößen. Achtung: Verschluckungsgefahr!). Bitte keine Milch verwenden!
Bitte überprüfen Sie auch hier den Gesundheitszustand der Igelkinder. Falls Sie Fliegeneier oder -maden entdecken, müssen diese sofort abgesammelt werden. Bitte unverzüglich eine Igelstation anrufen!
Igeljungtiere mit bereits geöffneten Augen, die tagsüber anzutreffen sind:
Hier bitte erst einmal in Ruhe schauen, ob diese Tiere wirklich menschliche Hilfe benötigen! Häufig unternehmen Jungigel im Alter von drei Wochen die ersten Ausflüge und die Mutter ist in der Nähe. Rufen die kleinen Igel aber anhaltend nach der Mutter (ähnelt schrillem Vogelgezwitscher), laufen ziellos umher und machen vielleicht schon einen geschwächten Eindruck, ist Ihre Hilfe gefragt.
Bitte die Jungtiere aufnehmen, in einen ausbruchssicheren Karton, Kiste o. ä. setzen (siehe: Unterbringung), Katzenfutter - niemals Milch! - anbieten. Auch hier bitte umgehend eine Igelstation kontaktieren!
Igel im Herbst
Gerade in den Herbstmonaten findet man häufig scheinbar noch recht kleine Igel, die manchmal auch am Tage auf Nahrungssuche sind. Hier sollte man genau abwägen, ob menschliches Eingreifen gerechtfertigt ist. Igel werden in der Regel im August/September geboren, werden ca. 6 Wochen von der Mutter betreut und sind dann bereits selbstständig! So ein junger Igel möchte nicht aus falsch verstandener Tierliebe in einen Käfig gesperrt werden, nur weil Menschen meinen, er sei zu klein und könnte den Winter nicht überstehen. Nur in Fällen, in denen ein Igel geschwächt aufgefunden wird, ist unsere Hilfe notwendig! Natürlich spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle: bei anhaltendem Frost und Schnee haben Igel keine Chance mehr, dann sollte man sich um sie kümmern.
Eine gute Möglichkeit, Igel in den nahrungsarmen Monaten zu unterstützen, ist die Einrichtung einer Futterstelle.
Eine Igelkiste (mit Tunneleingang)
schützt das Futter vor der Witterung und vor unbeliebten Mitessern.
Unterbringung von in Not geratenen Igeln:
Ein großer stabiler und hochwandiger Karton dient als Gehege. Er wird mit Zeitungspapier ausgelegt. Ein kleiner Karton (ca. A4-Größe) wird als Schlafhaus hergerichtet (Türchen einschneiden, mit zerrissenem Zeitungspapier ausfüllen). Futter (Katzen- oder Hundefeuchtfutter, Trockenfutter, Ei) und Wasser anbieten.
Telefonnummer Igelhilfe Mecklenburg-Vorpommern:
038208 13472