Säugetiere
Häufig treffen Leute bei Spaziergängen auf Wildtierbabys, die z.B. versteckt in der Wiese/ am Feldrain sitzen. Auch wenn es den Anschein erweckt: Diese Tiere sind in der Regel nicht verlassen! Gerade Feldhasenbabys sitzen tagsüber in ihrem Versteck, der Sasse, und werden meist nur einmal am Abend von ihrer Mutter gesäugt. Ähnlich verhält es sich bei Rehkitzen. Finden Sie so ein Jungtier, fassen Sie es bitte nicht an und entfernen Sie sich unverzüglich! Achten Sie auf Ihre Hunde und lassen Sie sie nicht unbeaufsichtigt im freien Feld herumstöbern. Wildtiermütter reagieren sehr empfindlich auf Störungen!
Katzen erbeuten auf ihren Streifzügen manchmal Feldhasenbabys und tragen sie oft lebend nach Hause. So ein Hasenjunges können Sie nicht mehr in die Natur zurückbringen, da die Mutter dieses Kleine nicht mehr versorgen wird. Hier muss schnell und richtig gehandelt werden.
Bitte untersuchen Sie das Tier auf Verletzungen. Auch kleinste Wunden müssen umgehend von einem Tierarzt versorgt werden. Dann müssen Sie sich Gedanken um die Unterbringung und Aufzucht machen. Einen Feldhasen von Hand aufzuziehen ist sehr schwierig, weil diese Tiere ein sehr empfindliches Verdauungssystem haben, häufig unter Krankheiten leiden und zudem sehr stressanfällig sind.
Bitte setzen Sie das Feldhasenbaby in einen größeren hochwandigen Karton, welchen Sie mit weichem Heu ausgelegt haben (alternativ Handtücher oder andere weiche Materialien). Verbringen Sie ihn in einen ruhigen Raum und lassen Sie nicht ihre Kinder damit spielen. Der Stress könnte tödlich sein!
Nehmen Sie Kontakt mit erfahrenen Aufzuchtstationen auf und informieren Sie sich ausführlich über die Problematik.
Auch bei anderen aufgefundenen Wildtierbabys (z. B. Eichhörnchen, Mardern usw.) kann ich nur dafür plädieren: Prüfen Sie genau, ob menschliches Eingreifen wirklich nötig ist!
Bei Störungen tragen Muttertiere manchmal ihre Jungen in ein Ersatznest und dabei kann es vorkommen, dass eines der Kleinen – erst einmal - verloren geht. Häufig werden diese Jungtiere aber später von der Mutter abgeholt. Ist dies nicht der Fall oder ist der Fundort durch den Straßenverkehr oder andere Umstände gefährdet, nehmen Sie das Jungtier an sich und überprüfen Sie die Umgebung nach weiteren Babys.
Kontrollieren Sie den Gesundheitszustand der Jungtiere: Unterkühlte und schwache Babys bitte umgehend wärmen (Wärmflasche!). Sind die Kleinen mit Parasiten (Fliegeneiern, Maden) befallen, müssen diese abgesammelt werden! Bitte keine chemischen Mittel einsetzen. Die Babys in einen Karton, Kiste o.ä. legen, aus weichen Materialien ein Nest bauen, warm halten und vor Gefahren schützen.
Je jünger die aufgefundenen Wildtierbabys sind, umso schwieriger gestaltet sich die Aufzucht. Auch der Prozess der späteren Auswilderung ist oft ein komplizierter und aufwändiger Vorgang. Daher gilt auch hier:
Bitte setzen Sie sich umgehend mit einer erfahrenen Aufzuchtstation in Verbindung und informieren Sie sich ausführlich, damit dem Wildtier optimal geholfen werden kann.
Für Notfälle stehen wir gerne zur Verfügung. Beachten Sie aber bitte: Aus Kapazitätsgründen können wir leider nur einer begrenzten Anzahl von in Not geratenen Wildtieren helfen. Bitte kontaktieren Sie uns, wir finden gemeinsam eine Lösung:
Telefon: 038208 13472
Treffen Sie auf ein offensichtlich verletztes oder krankes Tier, sollten Sie dieses nur mit Handschuhen anfassen oder es z.B. in eine Decke, Pullover o. ä. wickeln. Wildtiere, besonders wenn sie verletzt und großem Stress ausgesetzt sind, können schmerzhaft zubeißen! Bitte suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Dieser wird entscheiden, ob und wie dem Wildtier zu helfen ist.