November-News
Die ersten 7 Igel sind in den Winterschlaf gegangen!
Es gab einige Neuzugänge, darunter ein besonders trauriger Fall: ein knapp 500 g schwerer Igel hatte sich im Maschendrahtzaun verfangen und wurde erst Tage später gefunden. Nach seiner Befreiung betreuten die Finder ihn ca. eine Woche selber, dann stellte der Igel die Nahrungsaufnahme ein, die Leute nahmen Kontakt mit mir auf und brachten den Igel weitere 2 Tage später hierher. Der Appetitmangel war auf eine starke Verwurmung zurückzuführen und konnte schnell behoben werden. Viel dramatischer aber sind die Verletzungen, die sich der Igel bei seinen verzweifelten Befreiungsversuchen zugezogen hat: Unter beiden Vorderbeinen sind tiefe Einschnitte durch den Draht zu verzeichnen, die Wunden sind stark infiziert, im linken Bein liegt eine massive Bewegungseinschränkung vor. Zur Zeit wird er intensiv betreut.
Das verletzte Igelweibchen (siehe Oktober-News) ist gesund! Sie hat tapfer alle Behandlungen über sich ergehen lassen, immer gut gefressen und gehört mittlerweile zu den Winterschläfern.
Der Feldhase (Beinverletzung, ausgeheilt) wurde noch im November ausgewildert. Eigentlich wollte ich den Hasen bis zum Frühling beherbergen, aber das Tier litt sehr unter der Gefangenschaft, war ständig im Streß und reagierte äußerst panisch, so wie ich das Gehege betrat. Seine Gesundheit war wieder hergestellt, er fraß sehr gut, war inzwischen tüchtig gewachsen, bis auf die herbstliche Witterung sprach nichts gegen ein Freilassen. Im Auswilderungsgebiet war auch die Treibjagd gerade vorbei, Hasenfutter wuchs noch genug - bleibt zu hoffen, dass Meister Lampe mit der Umstellung und dem doch schon recht naßkalten Wetter zurechtkommen wird.
Gestern brachte eine Frau einen 250 g schweren Igel, den sie bereits gute 2 Wochen selber betreute. Seit 5 Tagen fraß der Igel kaum noch, die Frau wollte nicht zum Tierarzt gehen (” Dafür nun auch noch Geld ausgeben?”) und auch zu mir nahm sie erst gestern Kontakt auf. Sie wohnt nur 5 min. von hier und kannte die Igelstation von einem früheren Besuch. Ihr langes Zögern wird den Igel vermutlich das Leben kosten, denn er baut leider immer weiter ab. Ein paar Tage eher - und man hätte ihm sicher helfen können.