Mai-News (2013)
Ein ereignisreicher Monat ist zu Ende.
Alle Igel sind ausgewildert. Die Unterkünfte und Käfige sind (fast) alle gereinigt und warten auf neue Benutzer.
Der schwerkranke Igel, der sich in einer Pflegestelle befand, musste leider erlöst werden. Auch für den Igel mit den gebrochenen und infizierten Hinterbeinen gab es keine Rettung.
Die beiden älteren Feldhasen wurden Anfang Mai gesund und munter in einem Naturschutzgebiet ausgewildert. Ein gut strukturiertes Gelände mit Wiesen und Gehölzstreifen ist nun ihr neuer Lebensraum. Die drei kleineren Feldhasen werden ihnen in Kürze folgen.
Feldhase Nr. 6 wurde am 25.05.13 in der Igelstation aufgenommen. Ein kleiner Junge fand ihn und nahm ihn als vermeintliches Zwergkaninchen mit nach Hause.
Kinder in meinem Dorf fanden Ende Mai eine junge Bachstelze, die eine Flügelverletzung hat.
Der letzte von drei afrikanischen Weißbauchigeln, die aus der Not heraus in der Igelstation unterkamen, ist aus Altersgründen gestorben. Es handelte sich um ein weibliches Tier, welches vor ca. 6 Jahren von den damaligen Besitzern in einem kleinen Vogelkäfig gehalten wurde. Nur dem beherzten Eingreifen eines Tierfreundes ist es zu verdanken, dass das Tier aus dieser erbarmungswürdigen Unterkunft befreit werden konnte. In der Igelstation standen dem Weißbauchigel mehrere Quadratmeter Auslauf zur Verfügung. Das Gehege war mit verschiedenen Ästen, Wurzeln, Sandkiste usw. möglichst abwechslungsreich eingerichtet. Trotzdem hatte dieses bemitleidenswertes Tier jegliche Lebenslust verloren und es kam nur noch zum Fressen aus dem Schlafhäuschen heraus. Ich kann nur an alle potentiellen Käufer eines exotischen Tieres appellieren: Lassen Sie bitte die Hände davon. Sie tun sich und dem Tier keinen Gefallen! Und bitte informieren Sie sich ausführlich über die Ansprüche solcher Tierarten. Dann werden Sie hoffentlich selber feststellen, dass man Weißbauchigel, Ziesel, Präriehunde, Affen usw. lieber dort beläßt, wo sie hingehören, nämlich in ihren angestammten freien Lebensraum!
Die anderen beiden Weißbauchigel, die ebenfalls für einige Jahre in der Igelstation Obhut fanden, starben an einer schrecklichen und nicht behandelbaren Krankheit, die vermutlich durch Inzucht zustande kommt. Hier noch ein Link zum Thema: http://www.pro-igel.de/merkblaetter/publpdfs/bericht_bandini.pdf
Dann gab es einen sehr traurigen Zwischenfall in Rostock: Die “Georg Büchner”, ein historisches Schiff, das jahrelang im Stadthafen lag, war eine Niststätte für viele Mehl- und Rauchschwalben. Am 28.05.2013, mitten in der Brutzeit, wurde das Schiff mit unbekanntem Ziel abgeschleppt. Die Nistplätze wurden damit rücksichtslos zerstört und die Jungvögel in den Nestern einem qualvollen Hungertod ausgesetzt. Leider erfuhr ich erst kurz vor dem Abschleppen davon. Ein Anruf bei der zuständigen Behörde mit der Bitte um Hilfe war erfolglos. Dort sah man keinen Handlungsbedarf. Ich erstattete Strafanzeige bei der Polizei (Verstoß gegen BNatG, §44 und TierSch). Briefe an das zuständige Amt mit cc an die übergeordneten Behörden wurden ebenfalls auf den Weg geschickt. Außerdem informierte ich den NABU. Als Beweise liegen Fotos und die Aussagen zweier namentlich bekannter Personen vor. Ich werde das weiterverfolgen - so etwas darf einfach nicht ungestraft bleiben!