Juni - News (2016)
Das Marderjungtier entwickelt sich nicht wie gewünscht und wird immer schwächer. Die Finderin bittet um Hilfe und ich hole das Kleine ab. Der kleine Rüde wiegt 146 g, trinkt sehr schlecht und hat entzündete Ohren. Nun muss eine intensive Betreuung erfolgen. Glücklicherweise schlagen die Medikamente an und der Kleine erholt sich langsam.
In einem Rostocker Stadtteil wird eine verletzte Silbermöwe gefunden. Die Finder berichten, dass auf ihrem Dach seit Tagen eine tote Möwe kopfüber vom Dach hängt. Es handelt sich vermutlich um das Partnertier. Der Verdacht liegt nahe, dass hier wieder einmal illegal den Möwen nachgestellt wurde, um sie am Brüten auf dem Wohnhaus zu hindern. Das ist leider kein Einzelfall mehr. Man geht nachts auf die Dächer und scheucht oder schlägt die Möwen herunter.
Die Silbermöwe ist sehr schwach und kann anfangs kaum laufen. Sie frisst aber gut und ich hoffe, dass sie sich erholen wird.
Ein flugunfähiger Haussperling wird auf einem Volksfest gefunden. Sein Gefieder ist in einem sehr schlechten Zustand. Das ist vermutlich auf eine mangelhafte Ernährung zurückzuführen. Er wird jetzt mit artgerechtem Futter versorgt und wird bleiben müssen, bis sich durch die Mauser sein Gefieder erholen wird.
Ein Igel wird in einer Baugrube gefunden. Eiskalt und sehr schwach kommt er hier an und wird erst einmal langsam aufgewärmt. Bald geht es ihm besser und er beginnt noch am selben Abend mit der eigenständigen Nahrungsaufnahme. Zum Ende des Monats kann er wieder ausgewildert werden.
Ein weiterer Igel, ein junges Weibchen, irrte am Tage auf der Suche nach Futter umher. Aufmerksame Leute fingen es ein und brachten es in die Igelstation.
Weitere Igelnotfälle werden gemeldet. Es scheint wenig Futter in der Natur zu geben, denn alle Igel werden stark unterernährt aufgefunden. 2 Igel können an Pflegestellen vermittelt werden. Ein weiterer sehr schwacher Igel mit weniger als 300 g wird hier abgegeben. Leider stirbt er ein paar Tage später an Entkräftung.
In der Reitanlage Stuthof wird ein Misthaufen weggebaggert. Dabei wird ein winziger Feldhase getötet, ein weiterer konnte gerade noch gerettet werden. Dieses Tierchen wird am Abend gebracht.
Ein Amselnestling wird in Schwaan in der Nähe einer Schule aufgefunden. Nach kurzer Erstversorgung reist das Vögelchen zu einer neuen Pflegestelle auf die Insel Usedom. Hier ist dank des Netzwerks Wildtierhilfe in M/V ein neuer Kontakt entstanden, über den ich sehr froh bin. Die Kollegin dort kümmert sich sehr engagiert um die Pfleglinge.
Eine junge Dohle wird vorübergehend in der Station betreut. Leider gibt es wieder einmal keine andere Unterbringungsmöglichkeit im ganzen Bundesland. Hier wird sie allerdings nur vorübergehend bleiben können, da wir auf Rabenvögel nicht eingerichtet sind.
Eine junge Frau findet einen Haussperling, der vermutlich von einer Katze gepackt wurde und dabei seine Schwanzfedern eingebüßt hat. Er ist dadurch flugunfähig und wird eine Weile hier betreut.
In einer Tierauffangstation befinden sich drei weitere verwaiste Steinmarder, die dringend einen Aufzuchtplatz suchen. Ich entschließe mich, diese bei uns aufzunehmen, da ich dringend nach Artgenossen für mein Einzelkind suche. Eine einzelne Handaufzucht bei Mardern ist unbedingt abzulehnen, da es dadurch zu einer Fehlprägung auf Menschen kommen kann, die große Probleme nach sich ziehen wird. Ende des Monats reisen die Jungtiere an. Die Vergesellschaftung klappt problemlos.
2 winzige Stockentchen werden an der Autobahn gefunden. Sie werden erstversorgt und sollen zusammen weiter vermittelt werden. Leider stirbt das eine Küken über Nacht an Entkräftung. Das überlebende Tier kann in einer neuen Pflegestelle, die ebenfalls durch das Netzwerk Wildtierhilfe in M/V zustande kam, unterkommen. Hier gibt es andere Enten, so dass die Kleine unter Artgenossen groß werden kann.
Am letzten Tag des Monats wird eine stark unterernährte junge Dohle gebracht. Leider gibt es für diesen Vogel keine Hilfe mehr.